Philips nutzt seine LiFi-Leuchten zur Datenübertragung

Das Beleuchtungsunternehmen Philips Lighting bietet mit Light Fidelity (LiFi) eine Technologie, die bei qualitativ hochwertiger LED-Beleuchtung auch eine Breitband-Internetverbindung durch Lichtwellen ermöglicht. Das Unternehmen präsentierte sein innovatives Büroleuchtenprogramm Mitte März auf der Fachmesse Light & Building in Frankfurt am Main.

LiFi ist eine drahtlose Zwei-Wege-Hochgeschwindigkeitstechnologie zur Kommunikation, ähnlich wie WLAN (WiFi). Die Datenübertragung erfolgt jedoch nicht durch Funkwellen wie bei WLAN, sondern durch Licht. Die Kapazität der Breitbandverbindung seiner LiFi-Büroleuchten beziffert der Anbieter mit 30 Megabytes pro Sekunde (MB/s) ohne Abstriche bei der Lichtqualität. Mit 30 MB/s kann ein Benutzer mehrere Videos in HD-Qualität gleichzeitig streamen und dabei Video-Gespräche führen. Die LiFi-Bandbreite beträgt laut Philips das 10.000-fache der WLAN-Bandbreite. Die französische Immobilieninvestmentgesellschaft Icade testet die Technologie in Paris.

Der Chefentwickler von Philips Lighting, Olivia Qiu, sagte, das sichtbare Lichtspektrum sei eine ungenutzte Ressource mit großer Bandbreite für eine stabile Verbindung von mehreren vernetzten Geräten gleichzeitig. Hingegen komme es bei den Funkfrequenzbereichen zunehmend zu Engpässen.

Jede Leuchte ist mit einem integrierten Modem ausgestattet, das das Licht mit einer Geschwindigkeit moduliert, die für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist. Das Licht wird durch einen LiFi-USB-Schlüssel/Dongle erkannt, der in der Anschlussbuchse des Notebooks oder Tablets steckt. Der Dongle sendet die Daten über eine Infrarotverbindung an die Leuchte zurück.

Seine LiFi-Leuchten sieht der Anbieter zum Beispiel dort im Einsatz, wo WLAN-Funkfrequenzen andere Geräte stören können, also etwa in Krankenhäusern, aber auch an Orten, die für WLAN-Signale kaum oder gar nicht erreichbar sind, zum Beispiel unter der Erde.

Weitere Anwendungsfälle seien beispielsweise Umgebungen mit hohen Sicherheitsanforderungen wie das Backoffice eines Finanzinstituts oder einer staatlichen Dienststelle. Die LiFi-Technologie sei eine zusätzliche Sicherheitsebene, weil Licht keine festen Wände durchdringen kann und ein direkter Sichtkontakt zum Licht benötigt wird, um auf das Netzwerk zuzugreifen.

Red.