Keine erhöhte Corona-Infektionsgefahr in kommunalen Kläranlagen

Für Mitarbeiter der Abwasserentsorgung besteht bezüglich des Coronavirus keine erhöhte Infektionsgefahr. Damit jedoch Lieferengpässe bei der persönlichen Schutzausrüstung und bei Desinfektionsmitteln die Mitarbeiter und damit den Betrieb nicht gefährden, fordert die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall für die Kläranlagen Vorrang beim Bezug der arbeitsnotwendigen Artikel und Materialien.

„Abwasser ist immer mit Viren, Keimen und anderen Erregern belastet. Die Arbeitsschutzvorschriften sind daher auf das sichere Arbeiten in diesem Umfeld ausgelegt. Bei Einhaltung der Vorschriften und Umsetzung der Best Practice-Empfehlungen besteht daher kein erhöhtes Infektionsrisiko für Mitarbeiter auf Kläranlagen und in der Kanalisation“, betont Wolfgang Schlesinger, Obmann des Fachausschusses Arbeits- und Gesundheitsschutz bei der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA).

Ein besonderes Übertragungsrisiko für Corona über das Abwasser ist laut Christian Drosten, Virologe der Berliner Charité, nach dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung zudem nicht gegeben. Zwar sei das Virus im Stuhl sehr gut nachweisbar, es wachse dort aber nicht lebend an.

Lieferengpässe bei Arbeitsschutzmitteln

Allerdings melden Abwasserentsorgungsunternehmen aktuell verstärkt Probleme bei der Beschaffung der für die Arbeitssicherheit unerlässlichen Artikel. Vor diesem Hintergrund fordert die DWA, der Abwasserwirtschaft als wesentlichem Element der kritischen Infrastruktur Vorrang beim Bezug der arbeitsnotwendigen Materialien einzuräumen. Die Sicherheit der Mitarbeiter vor Ort dürfe nicht durch Lieferengpässe gefährdet werden, so Wolfgang Schlesinger.

Red.