Fördermittel der KfW schaffen zweifachen Nutzen

Der Kampf gegen den Klimawandel gehört für viele Städte und Gemeinden zu den zentralen Herausforderungen. Staatliche Fördermittel wie Kredite und Tilgungszuschüsse über die KfW-Bankengruppe helfen dabei, Umwelt und Klima zu schützen und gleichzeitig Energiekosten zu senken.

Der Klimawandel ist die derzeit vermutlich größte Herausforderung, der sich die Weltbevölkerung stellen muss. In der öffentlichen Wahrnehmung nimmt das Thema aktuell eine Spitzenposition ein: Schüler streiken freitags allerorts für eine bessere Zukunft, Großbritannien, Irland sowie deutsche Städte rufen den Klimanotstand aus und die UN warnen vor einem unmittelbar drohenden Artensterben mit beispiellosem Ausmaß. Alle gesellschaftlichen Akteure sind nun gefordert, einen aktiven Beitrag zu einer positiven Klimazukunft zu leisten.

Kommunen kommt dabei eine Sonderrolle zu. Sie sind einerseits direkt oder über ihre Stadtwerke Anbieter oder Erzeuger von Energie, auf der anderen Seite sind sie vor allem auch Energieverbraucher. Hinzu kommt, dass sie mit ihren Investitionen eine Vorbildfunktion für ortsansässige Unternehmen und Bürger einnehmen. Auch wenn die deutschen Kommunen im bundesweiten Durchschnitt finanziell gut dastehen, bleibt vielerorts zwischen Investitionsstau und Schuldenbremse nicht viel Spielraum für Investitionen in Umwelt- und Klimaschutz. Aus gutem Grund wird daher verstärkt auf die Wirtschaftlichkeit von Investitionen geachtet. Hierbei spielen neben den zu erzielenden Einspareffekten vor allem die Umsetzungskosten eine Rolle. Dazu wiederum gehören in nicht unerheblichem Maße die Finanzierungskosten einer Investition. Genau hier setzt die KfW-Bankengruppe als Förderbank des Bundes mit ihren Finanzierungsprodukten an. Durch zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse werden Investitionsanreize gesetzt und die Wirtschaftlichkeit bestimmter Investitionen wird erhöht oder deren Amortisationszeit verkürzt.

Mit dem zinsgünstigen „Allround-Investitionskredit“, dem IKK – Investitionskredit Kommunen, können Kommunen diverse Investitionen in die kommunale und soziale Infrastruktur finanzieren. Ob Stadtbeleuchtung, Straßen, Brandschutz, Breitband, Sporteinrichtungen oder Wasser- und Abwasserinfrastruktur – die Palette der Daseinsvorsorge ist breit. Darüber hinaus werden für besondere Förderschwerpunkte Kredite mit zusätzlichen Zinsvergünstigungen und (Tilgungs-)Zuschüssen angeboten.

Ziel der Bundesregierung ist es, den Kohlendioxidausstoß im Gebäudebereich bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Bis zum Jahr 2050 soll der Kohlendioxid-Ausstoß um 80 bis 95 Prozent vermindert werden. Diesen Klimaschutzzielen dient das Programm Energetische Stadtsanierung durch die Förderung integrierter Quartierskonzepte sowie eines Sanierungsmanagements. Die Quartierskonzepte und das Sanierungsmanagement, das die Planung und Realisierung der in den Konzepten vorgesehenen Maßnahmen begleitet und koordiniert, leisten einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz der Gebäude und der Infrastruktur, insbesondere zur Wärme- und Kälteversorgung. Bis zu 65 Prozent der Sach- und Personalkosten für die Konzepte und das Sanierungsmanagement werden von der KfW (bzw. dem Bund) in Form eines echten Zuschusses übernommen.

Energetische Stadtsanierung

Während der Zuschuss eine Förderung für die vorinvestive Phase (Planung und Management) darstellt, gehören zu der Familie der Programme für Energetische Stadtsanierung, die die KfW im Auftrag des Bundes durchführt, auch Förderkredite für entsprechende Infrastrukturmaßnahmen. Nachhaltige, quartiersbezogene Investitionen in die energieeffiziente Wärme- und Kälteversorgung, insbesondere in Anlagen zur Nutzung industrieller Abwärme, dezentrale Wärme- und Kältespeicher, Wärme- und Kältenetze sowie energieeffiziente Wasserver- und Abwasserentsorgung können im IKK – Energetische Stadtsanierung – Quartiersversorgung zinsgünstig finanziert werden. Hinzu kommt ein vom Bund finanzierter Tilgungszuschuss in Höhe von fünf Prozent.

Nicht nur in Quartieren vereinen Kommunen verschiedenste kommunale Nichtwohngebäude wie Rathaus, Schule oder Kita in ihrem Verantwortungsbereich. Mit dem IKK – Energieeffizient Bauen und Sanieren können im Bereich der energetischen Sanierung Einzelmaßnahmen oder Komplettsanierungen von kommunalen Nichtwohngebäuden finanziert werden. Dabei gilt grundsätzlich das Prinzip: Je energieeffizienter, desto höher die Förderung. Werden bestimmte Energiebedarfswerte unterschritten, zahlt der Bund am Ende sogar Tilgungszuschüsse von bis zu 17,5 Prozent.

Zuschuss für Brennstoffzellen

Auch die Errichtung oder der Ersterwerb von energieeffizienten kommunalen Gebäuden können zinsgünstig finanziert werden. Bei Unterschreitung vorgegebener Energiebedarfswerte zahlt der Bund zusätzlich fünf Prozent Tilgungszuschuss. Setzt die Kommune in ihren neuen oder bestehenden Liegenschaften auf den Einbau von stationären Brennstoffzellensystemen, kann sie hierfür den Zuschuss Brennstoffzelle von bis zu 28.200 Euro je Brennstoffzelle in Anspruch nehmen.

Kommunen können ihre Kreditanträge direkt bei der KfW stellen. Die Zinsgestaltung ist dabei für alle Kommunen einheitlich, unabhängig von deren Größe, Lage, Haushaltssituation oder anderen Kriterien. Für kommunale und soziale Unternehmen gibt es übrigens ein weitgehend analoges Produktangebot. Diese Kundengruppen stellen ihre Kreditanträge über die jeweilige Hausbank oder andere Finanzierungspartner (z. B. Sparkassen, Geschäfts- oder Genossenschaftsbanken).

Die KfW unterstützt mit ihren Förderprodukten für den kommunalen Sektor eine rasche und wirtschaftliche Umsetzung von Infrastrukturprojekten. Durch Investitionen in moderne, sparsame Technologien und Materialien sind oftmals kurzfristige Umwelt-, Effizienz- und damit auch Kosteneffekte realisierbar. Auch die durch den demografischen Wandel und die Inklusionserfordernisse gebotene Umgestaltung des öffentlichen Raums lässt sich mithilfe günstiger Finanzierungsprodukte deutlich leichter, schneller und effizienter umsetzen.

Janina Oest

Die Autorin
Janina Oest ist Vertriebskoordinatorin Kommunale Infrastrukturfinanzierung in der KfW-Bankengruppe, Frankfurt am Main

Info: KfW-Angebote im Überblick

Einen Überblick über das Produktangebot der KfW-Infrastrukturfinanzierung finden Sie unter www.kfw.de/infrastruktur. Darüber hinaus bietet die KfW für Kommunen auch eine kostenlose Beratung vor Ort an. Kontakt für eine Terminvereinbarung oder bei Fragen zu den Fördermöglichkeiten: kommune@kfw.de oder Tel. 08 00/5 39 90 08 (kostenfrei).