„Eine mächtige Herausforderung“

Daran, sich im Beruf weiterzubilden, war der Bad Sassendorfer Bürgermeister Malte Dahlhoff schon immer interessiert. Nach Verwaltungsstudium und später Qualifizierung zum Fachreferenten für Personalentwicklung wollte er die nächste Stufe erklimmen. Der Master of Public Administration reizte ihn besonders.

Es war im Grunde genommen Neugier gepaart mit dem Willen, hinsichtlich des eigenen Wissens und der persönlichen Entwicklung nicht stehenzubleiben, die Malte Dahlhoff, Bürgermeister in Bad Sassendorf (12.000 Einwohner, Nordrhein-Westfalen), dazu bewegte, ein Masterstudium zu absolvieren. Das liegt inzwischen 13 Jahre zurück.

Doch auch jetzt kann der 39-Jährige, der in seiner Geburtsstadt Hamm kommunale Verwaltung von der Pike auf gelernt hat und sich heute Master of Public Administration (MPA) nennen darf, von vielem zehren, was er damals an der UNIKIMS, der Management-Hochschule der Universität Kassel, auf den Weg mitgegeben bekam.

Das bezieht sich nicht nur auf die fachlichen Aspekte, die während eines Masterstudiums vermittelt werden, sondern auch zum Beispiel auf das methodisch sinnvolle Herangehen an Aufgaben, die Zusammenarbeit mit anderen und das Selbstmanagement. „Ich kann seither viel strukturierter an die Fragen herangehen, die sich hinter den Kulissen auftun“, sagt Dahlhoff.

Dessen Verwaltung im Rathaus Bad Sassendorf ist mit ihren 50 Mitarbeitern zwar „etwas kleinteiliger“ als die der Stadt Hamm (180.000 Einwohner), wo Dahlhoffs Verwaltungskarriere direkt nach dem Abitur startete, kennt aber nichtsdestoweniger ihre Herausforderungen. Und sie ist damit ebenfalls auf eine fachlich versierte und erfahrene Führung angewiesen. Die besonderen Analyse- und Abstraktionsfähigkeiten, die sich Malte Dahlhoff während seines Masterstudiums aneignen konnte, kommen ihm hier zupass.

Genauso wie die ausgeprägte Eigeninitiative, die er bereits in jungen Jahren zeigte. Nach Eintritt in die Dienste der Stadt Hamm folgte ein Duales Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Münster mit Abschluss Diplom-Verwaltungsbetriebswirt. Im Hammer Rathaus war er als Ausbildungsleiter tätig und als solcher unter anderem für die Personalstrukturplanung, Personaleinsatz und -gewinnung sowie die Personalentwicklung zuständig. Nebenbei war er Dozent für die Weiterbildung von Behördenmitarbeitern.

Bei allem blieb ihm die Zeit, sich in der Soester Kommunalpolitik zu engagieren. Als 2014 in Bad Sassendorf ein neuer Bürgermeister gewählt werden sollte, trat er als Kandidat in dem staatlich anerkannten Moor- und Soleheilbad an und gewann mit einem Stimmenanteil von rund 54 Prozent und großem Vorsprung vor seinen beiden Mitbewerbern.

E-Learning reduzierte Wegezeiten

Die zweieinhalb Jahre seines Masterstudiums empfand Dahlhoff seinerzeit als „mächtige Herausforderung“, meisterte diese aber mit Selbstdisziplin. Aufgaben im Job und in der Familie wurden gestrafft und neu organisiert, die tägliche Zugfahrt zur Arbeit nutzte er konsequent für die wichtige Befassung mit Sekundärliteratur. Auch die Abende und Wochenenden standen fast ausschließlich im Zeichen des Ziels „MPA“. Und „natürlich musste ich oft auf das Grillen mit Familie und Freunden verzichten“, erinnert sich Dahlhoff. Was ihm für seine sehr straffe Zeitplanung entgegenkam, war die Möglichkeit, einen Teil der Präsenztage an der Uni Kassel durch E-Learning-Einheiten zu ersetzen. „Das hat Fahrzeiten gespart“.

Nie gegeizt hat er dagegen mit den Investitionen in seine berufliche Weiterbildung. Schon in seiner Zeit in Hamm qualifizierte er sich auf eigene Kosten an der Technischen Akademie in Wuppertal zum Fachreferenten für Personalentwicklung, annähernd 4000 Euro legte er für das Masterstudium hin, die Beschaffung der notwendigen Literatur eingerechnet.

Neben der Überzeugung, dass sich eine solche Ausgabe lohnt, kann Malte Dahlhoff allen Masterstudiums-Willigen einen wertvollen Rat mitgeben: „Man muss ein ausreichendes Maß an Praxiserfahrung gesammelt haben, bevor man ins Studium einsteigt.“

Wolfram Markus